Schreibraum Stadt

Mich fasziniert die Stadt als Collage, als Montage – ein Prozess des Aufbauens, Zusammenfügens, Kombinierens, Verflechtens – aus unterschiedlichen Zeiten, Bedürfnissen, Sehnsüchten, Funktionen, aus Geträumtem, Geplantem und Gewachsenem.

Ich sehe die Stadt auch als Palimpsest, der ursprüngliche Text wurde immer wieder abgeschabt, abgewaschen und neu beschriftet. In der Stadt gibt es auch den unsichtbaren, den verborgenen, den Subtext. Es ist spannend in der Stadt zwischen den (Häuser)Zeilen zu lesen.
Schreiben in der Stadt ist eine Möglichkeit, das Textgewebe der Stadt wahrzunehmen, zu lesen, aufzulesen, zu sammeln, zu notieren, weiterzuschreiben. Schreiben in der Stadt bedeutet „aus dem Vollen zu schöpfen“.

Im WORT ist ORT enthalten. Hinter den Orten liegen Geschichten. Orte und Worte bedingen einander. Dieser Zusammenhang interessiert mich seit langem.

Ich möchte den Raum ausweiten, anstiften, die Stadt zu bewohnen. Platz zu nehmen, Raum zu nehmen, Raum zu fordern.

In meinem Buch „Wien – Stadtführer für Kinder“.
In meinen Seminaren beim BÖS – Berufsverband Österreichischer Schreibpädagoginnen „Urbane Textfelder“ und „Walking words – Gehen und Schreiben“.
In Workshops zu Stadterkundungen und Stadtvermittlung für die PH Wien.
In Beiträgen in der Rubrik Wienflanerie im „etc. magazin“.