Katharina Prantl
emotioni *
Zu Arbeiten von Katharina Prantl
Ein leerer, weiß gekalkter Stall in Palliano,
ein Raum, wie ein leeres, weißes Blatt.
Einen Tisch hineinstellen,
Ordnung machen,
seine Kreise ziehen.
Der Ausblick in eine lange, olivengrüne Baumallee.
Schauen, erleben, erinnern, fühlen
und malen, einfach nur malen.
Auf Neues reagieren, auf Altes zurückgreifen.
Kreise schließen sich:
Von der Werkserie „Römische Archäologische Blätter“ – Aquarelle zerschnitten und zu einer neuen Stadtcollage zusammengesetzt,
über „Römische Plätze“ – ganz Rom ist eine Collage aus Zeiten und Plätzen
zu den Blättern aus Palliano.
Aquarelle, die mit Lyrik zu tun haben.
Eine Seite Prosa ist ein Gedränge von Worten,
ein Gedicht lässt das Weiß einer Seite als Raum um die Worte.
Katharina Prantl entwickelt eine sehr poetische, zeichenhafte Bildsprache.
Eine Sprache in der Klänge, Gerüche, Stimmungen,
Farben, Gefühle, Landschaft,
Licht und Architektur unmittelbar umgesetzt werden.
Und ebenso wichtig: Begegnungen, Gespräche, Gedankenaustausch.
Katharina Prantl sucht nicht die Einsamkeit,
sondern die Begegnung.
Reisen, Veränderung, Orte sind wichtig.
In New York bewohnt sie das Atelier einer befreundeten Künstlerin,
in London ein altes Haus am Cheyne Walk,
in Hamburg eine Architektenwohnung,
in Steinbrüchen schattige, windstille Nischen,
in Hongkong ein Hotelzimmer,
in Pöttsching ein Familienatelier,
am Wallersee einen Steg,
am Grundlsee einen Balkon,
am Vierwaldstätter See ein Floß,
in der Toskana eine Kapelle,
in San Ciriaco einen Garten,
in Rom eine Terasse,
in Palliano mit anderen Künstlern ein ehemaliges Landgut.
Um einen großen Tisch das gemeinsame Essen und Trinken,
Gespräche und Gedankenaustausch.
ein Symposion im ursprünglichen Sinn.
Und dann wieder der Rückzug,
zu den eigenen Farben,
Erinnerungen, Gefühle.
Der weiße Stall füllt sich mit Bildern,
zu einer Geschichte aufgefächert.
* der von Katharina Prantl ursprünglich gedachte Titel für diese Aquarellserie